«Ein OL-Läufer sucht nicht, der findet»
Seit Jahrzehnten für die Orientierungslauf-Vereinigung Zug im Einsatz: Moritz Keller
Jede Etappe der Zugerberg Finanz Trophy kann auch in der Kategorie Orientierungslauf (OL) absolviert werden. Dies dank der tatkräftigen Unterstützung durch die Orientierungslauf-Vereinigung Zug. Einer, der seit 67 Jahren mit diesem Sport verbunden ist, ist Moritz Keller.
Vor seinem allerersten offiziellen Einsatz in einem Team-Event, habe er kaum geschlafen, erzählt Moritz während wir am Trophy-Start bei der Hünenberger Badi loslaufen: «Damals gab es noch kaum Einzelwettkämpfe, einen Orientierungslauf absolvierte man als Team. In der Regel zu viert: einer führte die Mannschaft an und las die Karte, der zweite kontrollierte ihn, der dritte stempelte die Posten und der vierte lief einfach mit.» Moritz war schon zu Beginn ein guter Kartenleser. «Es kam vor, dass ich in meiner Funktion als Mitläufer den Weg besser fand, als der ‹offiziell ernannte› Kartenleser», meint der Chamer schmunzelnd.
Ohne Kompass üben
Die Schreibende kennt OL nur aus der Primarschule, findet den Sport aber sehr spannend und lernt gerade viel dazu: «OL-Karten werden durch clubeigene Spezialisten gezeichnet. Die grünen Flächen zeigen dir, wie dicht der Wald ist, je dunkelgrüner desto dichter. Zusätzlich informieren dich diese Striche über Behinderungen am Boden wie zum Beispiel Brombeerstauden.» Den ersten Posten haben wir inzwischen gefunden. Moritz kontrolliert, ob er auch wirklich so steht, wie er eingezeichnet ist. «Passt!», so sein Fazit. Es geht weiter durchs Quartier. Wie hat er überhaupt zu diesem Sport gefunden? «Via die Techniken, die wir in der Pfadi lernten. Dort haben wir angefangen, uns mit Karte und Kompass zurecht zu finden.» Seither hat sich auch in diesem Sport enorm viel getan. «Damals waren wir noch mit schwarzweissen Landeskarten im Massstab 1:25'000 unterwegs, da musste man auch das Glück auf seiner Seite haben. Und mit dem Badge, den man heute über den Posten streift, spart man nicht nur beim Ablaufen, sondern vor allem auch beim Auswerten der Ergebnisse, viel Zeit.» Und noch einen Tipp zum Schluss? «Bei den Trophy-OL empfehle ich, ohne Kompass zu üben. Das hilft, die entsprechenden Fähigkeiten zu entwickeln. Und wie überall gilt, die Übung macht den Meister – oder eben den OL-Läufer, der nicht sucht, sondern findet.»
Für Moritz und die OLV Zug steht gerade ein grosser Anlass an: am Sonntag, 23. Juni, führen sie im Herti-Quartier in Zug die Schweizermeisterschaft Sprint-Staffel OL durch. Am gleichen Nachmittag findet der Frühlings-OL statt, an dem jede und jeder Interessierte teilnehmen kann (siehe www.olv-zug.ch).
Diesen Sonntag Etappenwechsel
Die OL-Posten der Etappe 03 können noch bis nächsten Sonntag, 16. Juni, gefunden werden. Dann ziehen wir weiter nach Menzingen. Vom 17. Juni bis am 14. Juli gastieren wir mit allen Formaten in den Zuger Highlands.