"Ich kann etwas Grossartiges gestalten."
Martin Baumann, CEO der Champions Hockey League, erzählt auf einer Trophy-Runde wie er beim europäischen Eishockey gelandet ist.
Martin Baumann ist CEO der Champions Hockey League (CHL), in der seit 2014 Eishockeyclubs aus 13 europäischen Ligen aus 14 Ländern gegeneinander antreten. Auf einer Trophy-Runde erzählt der Zuger von seiner Leidenschaft für dieses Format.
Martin Baumann kennt die Zugerberg Finanz Trophy. Bei der ersten Austragung im Jahr 2005 ist er schon einmal gestartet. Zwei Tage vor dem Start der aktuellen CHL-Saison nimmt er sich erneut Zeit für eine Runde. Auf den knapp sechs Kilometern berichtet Baumann, wie er als ehemaliger Banker beim Eishockey gelandet ist.
«2012 hatte ich das Bedürfnis, etwas Neues zu wagen», erzählt Martin Baumann. «Ich wollte in den Sport, musste aber feststellen, dass sich der Einstieg schwierig bis unmöglich gestalten könnte.» Via den Skisport, in dem seine beiden Kinder erfolgreich unterwegs waren, kam er mit der Zuger Sportvermarktungsagentur Infront in Kontakt. So erfuhr er 2013 von der CHL, in die das europäische Clubeishockey überführt werden soll. Die offene CEO-Position entsprach dem, was Martin Baumann suchte. «Als Banker durfte ich auf der ganzen Welt spannende Managementerfahrungen sammeln, oft in Ländern, deren Kultur mir fremd war. Trotzdem standen die Karten für mich schlecht. Ich erfüllte keine der Anforderungen. Ich war weder Jurist, noch hatte ich Ahnung von Marketing oder Eishockey.» Das Bewerbungsverfahren war intensiv. Baumann rechnete nicht mehr mit einer Zusage, als an jenem Abend der Anruf kam. «Warum ich die Stelle bekommen habe, weiss ich bis heute nicht», meint Baumann schmunzelnd.
Als Start-up legten Baumann und sein Team los. «Der Prozess, etwas Neues von A bis Z aufzugleisen, faszinierte mich. Das Branding entwickelten wir zusammen mit anderen Start-ups. Alle brannten dafür, etwas Grossartiges zu gestalten.»
Und Eishockey ist ihm ans Herz gewachsen. «Für mich ist es der ehrlichste Sport. Es zählen Taktik, Schnelligkeit und Kraft. Heute schaffe ich es nicht mehr, 90 Minuten Fussball zu schauen - zu langweilig», meint der 53-Jährige augenzwinkernd.
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