Neue Ära für die Trophy-Bergstrecken
Die Trail-Läuferin Emma Pooley auf dem Weg zum dritten neuen Streckenrekord von Zug auf den Zugerberg.
Für die Zugerberg Finanz Trophy ist es das Jahr der purzelnden Berglaufrekorde. Emma Pooley, die ehemalige Profi-Rennradfahrerin und heutige Traillauf-Spezialistin, verschiebt die Laufzeiten am Berg in neue Sphären.
Es ist Mittwochmorgen, 6.30 Uhr, als eine zierliche Läuferin mit Anlauf am Trophy-Zeitmessgerät in der Weinbergstrasse in Zug vorbeischiesst und sich auf den Weg in Richtung Zugerberg macht. Der Begleitung auf dem E-Bike stockt kurz der Atem: Kommt das gut? Immerhin ist die 5,8 Kilometer lange Strecke mit knackigen 450 Höhenmetern gespickt … Aber bei der Läuferin handelt es sich um keine geringere als die 42-jährige Emma Pooley, welche bis 2016 als Profi Radrennen bestritt (inkl. dem Gewinn einer Olympia-Silbermedaille). Bereits vor dieser Karriere liebte sie jedoch den Laufsport – und das tut sie immer noch. Ihr eindrückliches Palmarès im Rad- und Laufsport sowie Duathlon und Triathlon ist definitiv zu lang, um es an dieser Stelle entsprechend zu würdigen.
Drei neue Streckenrekorde
Zurück am Zugerberg: Sogar mit dem E-Bike muss man nach einem Fotostopp kräftig in die Pedalen treten, um die flinke Läuferin wieder einzuholen. Emma Pooley läuft die Strecke in einem Kilometerschnitt von 4:49 Minuten und verbessert damit den Streckenrekord um über sechseinhalb Minuten! Jenen der ersten Etappe, von Auw auf den Horben, setzte sie neu auf 24:46 Minuten (bisher 27:59 Min.) und jenen der zweiten Etappe, Root – Michaelskreuz, auf 18:21 Minuten (Bisher 19:32 Min.). Angesichts dieser Zeiten darf man wohl von einer neuen Ära sprechen und es dürfte sich so manch weitere Läuferin an diesen Zeiten die Zähne ausbeissen.
Durchmischte Trophy-Community
Auf dem Weg nach unten schwärmt Emma Pooley, wie sehr sie die Community rund um die Zugerberg Finanz Trophy schätzt. «Vielfach sind Expats in ihren eigenen Blasen unterwegs. Hier auf der Trophy funktioniert die Durchmischung ausgezeichnet, weil man sich zum gemeinsamen Hobby trifft», so die Engländerin mit Schweizer Pass. Für sie seien die Strecken zudem die perfekte Motivation für die sonst eher ungeliebten Tempoläufe. Zudem begeistern sie die Leistungen der jungen Läuferinnen, «für mich ist es eine Ehre, wenn ich mich auf den Rundstrecken hinter so jungen und talentierten Läuferinnen wie Ronja Hofstetter einreihen darf.» Auf die Frage zum Saisonziel antwortete Emma: «Nach den vielen Verletzungen in 2024 und der intensiven Arbeit für die Veröffentlichung meines Buches möchte ich einfach nur das Training wieder aufbauen. Mich interessiert der Bergsport jetzt mehr als Wettkämpfe.» Die Kategorie Berglauf der Zugerberg Finanz Trophy wird sie aber – sofern nichts dazwischenkommt – für sich entscheiden.